Vor einem Jahr habe ich im Rahmen einer Fernsehsendung verkündet, dass ich ein Jahr ohne Fleisch leben möchte. Damals dachte ich, dass dies keine schwere Sache für mich sein würde und ganz ehrlich, genau das war es auch nicht.
Dass ich auf Fleisch verzichte war und ist kein Problem für mich, für unsere Gesellschaft hingegen schon.
Rechtfertigungen, ausgelacht werden und dumme Fragen standen und stehen an der Tagesordnung. Es scheint so, als würden sich andere daran stören. Aber warum? Ich fühle mich in meinem fleischfreien Leben sehr wohl. Die meiste Zeit lebe ich sogar vegan. Ich fühle mich fit, gesund und vital. Ein paar Kilos habe ich ganz nebenbei auch noch verloren. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass meinem Körper Nährstoffe fehlen. Tendenziell sinkt der Fleischkonsum in Deutschland. Tolle Nachrichten! Pro Kopf wurden 2021 rund 55 Kilogramm Fleisch verzehrt. Davon wurde über die Hälfte Schweinefleisch, 13,1 Kilogramm Geflügel und 9,4 Kilogramm Rinderfleisch konsumieret. Eine Studie der Heinrich-Böll-Stiftung zusammen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat ergeben, dass jeder Deutsche in seinem Leben im Schnitt 1094 Tiere verzerrt. Dies entspräche 945 Hühnern, 46 Puten, 46 Schweinen, 37 Enten, 12 Gänsen sowie je vier Rindern und Schafen. Was mich wirklich beeindruckt hat, ist, dass ich nicht nur Leben gerettet habe, sondern ich habe auch unserer Umwelt etwas richtig Gutes getan. Eine nachhaltige Ernährung durch Fleischverzicht:
Pro Kilo Rindfleisch werden umgerechnet 13,3 Kilo CO2 freigesetzt.
Zum Vergleich: Die gleiche Menge Mischbrot produziert 0,75, Äpfel 0,5 und Tomaten 0,2 Kilo CO2. In einem Kilogramm Rindfleisch zum Beispiel stecken im globalen Durchschnitt 15415 Liter, in einem Kilogramm Schweinefleisch 5988 Liter und in einem Kilogramm Geflügelfleisch 4325 Liter Wasser. Ein Kilogramm Tomaten kommen hingegen gerade mal auf einen Wasserverbrauch von 110 Liter! Was für ein Riesenunterschied, oder? Wusstest du, das tierische Lebensmittel mehr CO2 als alle Autos und Flugzeuge zusammen erzeugen? Ich werde weiterhin auf Fleisch verzichten, wieso sollte ich auch nicht? Mir geht es gut und unsere Umwelt dankt es mir. Was ist mit dir? Kannst du auch auf Fleisch verzichten? Ich bin der festen Überzeugung, dass ein nachhaltiges Leben ein langjähriger Prozess ist. Wenn du dich auch auf diese Reise begeben möchtest, dann setz dich nicht unter Druck und versuche gleich die 100% zu erreichen, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du scheitern wirst. Fang mit kleinen Schritten an. Vielleicht denkst du darüber nach, morgens zum Frühstück auf Wurst zu verzichten. Oder wie wäre es mit einem vegetarischen Freitag? 2022 leben in Deutschland 1,58 Millionen Veganer (2%) und 7,9 Millionen Vegetarier (10%). Ein Großteil davon ist weiblich, unter 30 Jahre und gab als Grund für den Fleischverzicht Nachhaltigkeit und Tierwohl an. Weltweit hingegen leben 500 Millionen Menschen vegan und allein davon 9% in Asien. Mehr als 1 Milliarde Menschen leben vegetarisch. Das liegt natürlich auch an der großen vegetarischen Hindu Population in Indien. Allein in der indischen Bevölkerung leben 38% vegetarisch. Wenn man sich komplett nachhaltig ernähren möchtest, heißt es, saisonal und regional zu essen, auf tierische und auch auf in Plastik verpackte Produkte zu verzichten. Das hört sich kompliziert an? Das ist es auch! Ich habe es ausprobiert und bin nach der ersten Woche schon an meine Grenzen gekommen. Aber lass uns doch gemeinsam starten und Asien zeigen, wir können das auch schaffen! Wir sollten uns gegenseitig unterstützen, statt uns zu kritisieren.
Fleischfrei - nachhaltige Ernährung durch Fleischverzicht.
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