Man kennt das typische Bild eines Tigers oder Löwen, der an den Gitterstäben seines Geheges entlang immer wieder hin- und herläuft – passend zu dieser mittlerweile für viele schnell entstehenden Assoziation beim Gedanken an Zoos sind selbige für immer mehr Menschen heute ein No-Go. Reality-TV-Sternchen Georgina Fleur erhitzte nun vor wenigen Tagen die Gemüter, als sie Fotos und Videos von ihrem Besuch im Privatzoo Albuqaish in Dubai auf Social Media teilte, von teils apathisch wirkenden Tigern, Bären und Co. in kleinen Käfigen, an Ketten und beim gestreichelt werden. Ihr Instagram-Account ist jetzt auf privat gestellt, was zwischenzeitlich bei immer mehr Prominenten – vor allem denen, die (bewusst) polarisieren – der Fall ist. (Stichwort für alle Dschungelcamp-Fans: Kim Virginia). Dass das passieren muss, weil diejenigen von ihren Follower*innen derart beleidigt werden und sogar Morddrohungen bekommen, sollte nicht sein! Auch nicht mit Begründungen wie
„Sie hat sich ja ausgesucht, in der Öffentlichkeit zu stehen“
oder „Sie macht das doch mit Absicht für Aufmerksamkeit“. Aber dass Social Media auch toxisch sein kann, ist ja leider nichts Neues. Die ehemalige „Der Bachelor“-Teilnehmerin Georgina soll hier deshalb auch nicht weiter verurteilt werden. Wie geht man nun aber mit dem Thema Zoo um? Und speziell mit Privatzoos wie dem in Dubai, der übrigens umgerechnet rund 250 Euro Eintritt kostet? Immer mehr Menschen boykottieren Zoos ganz generell, laut verschiedener Tier- und Umweltschutzorganisation können sie auch mit noch so viel Mühe gar nicht komplett artgerecht sein – das ist unsere Haustierhaltung aber wohl auch oft nicht. Es gibt dennoch den Ansatz, dass zum Beispiel gut geführte Zuchtprogramme in Zoos einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten können. Bei viel zu kleinen Gehegen, falschen Temperaturen und dem ständigen Anfassen der Tiere sind diese dort aber ohne Zweifel fehl am Platz.
Schon bei unseren heimischen Haustierhunden und -katzen merkt man bei genauerer Betrachtung häufig Beschwichtigungssignale, wenn sie zu oft, zu lange oder zu überraschend angefasst werden. Ob die Großkatze im Privatzoo an kurzer Kette, ohne die Möglichkeit zu haben, sich zurückzuziehen, da also 24/7 Lust drauf hat? Die Antwort dürfte klar sein. Auch das Gros der Bewertungen des Albuqaish Privatzoos über Portale wie Tripadvisor sprechen eine deutliche Sprache.
Laut Albuqaish-Website heißt es übersetzt, keines der Tiere werde gekauft und aus seiner natürlichen Umgebung genommen. Man nehme ausschließlich Wildtiere auf, die von ihren Besitzer*innen ausgesetzt oder dort abgegeben worden seien. Diese würden sich häufig Kätzchen-kleine Tierbabys kaufen und seien dann mit dem ausgewachsenen Löwen überfordert. Warum man sich privat überhaupt ein Löwenbaby anschafft, wäre nun die nächste Frage. Die Mission des Albuqaish Zoos sei der Schutz der Tiere, kein Business. Das lassen wir jetzt einfach mal so dahingestellt…
Shitstorm gegen Georgina Fleur: Tierschutz im Fokus?
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