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AutorenbildBarbara Becker

O.C. California hautnah: Nostalgie und Realität bei meinem Kulissenbesuch

Aktualisiert: 23. Dez. 2023



Wer hat es nicht, einen Wunsch, an den er seit seiner Kindheit gerne zurückdenkt. Bei mir ist es nicht ganz die Kindheit, sondern eher meine Jugend. Es gab da eine Serie, nach der ich verrückt war: „O.C. California“. Ich war süchtig nach allen Folgen jeder Staffel. Auch heute schaue ich hin und wieder mal rein. Ich würde schätzen, dass ich die Serie bestimmt mehr als 25 Mal durchgeschaut habe. Gestern war es so weit, ich habe mir meinen Teenie-Traum erfüllt und habe Orange County besucht. Die Orange County Area liegt ca. eine Stunde mit dem Auto von Los Angeles entfernt.

„Willkommen in OC, du Pisser!“ - Hey Luke, „Pisserin“ bitte!

Meinen Konter habe ich mir schon einmal zurechtgelegt, sollte mich Luke hier so begrüßen, wie er Ryan in der Serie begrüßte. Ich startete am Pier am Newport Beach. Dort gab es auch gleich im Ruby‘s Diner „Chili Fritten“. Das aßen die vier Protagonistinnen und Protagonisten andauernd. Was allerdings nicht auf der Karte stand: „Chili Cheese Fries“ sind nicht vegetarisch. Da ich Fleisch nicht mag, musste meine Begleitung die Portion essen und ich habe mir „Onion Rings“ bestellt. Gesättigt beschwerte ich mich kurz über meine leichten Kopfschmerzen: „Das kommt bestimmt vom Klima. Ich bin da ja ganz empfindlich ...“ Klar, 31 Grad, mit einer leichten, kühlen Prise bei strahlend blauem Himmel. Das kann schon mal aufs Gemüt schlagen. Ich musste laut lachen, weil ich mir vorstellte, was mein Teenager-Ich dazu sagen würde.


Erwachsenen-Ich: „Du, du glaubst es nicht! Ich bin gerade da, wo du immer mal hinwillst. In O.C.! Aber Chili Fritten kann ich nicht essen – wegen Fleisch. Und Kopfweh habe ich vom Klima!“ Mein „Teenager-Ich“ würde das Gesicht verziehen und fragen: „Bist du betrunken?“ „Ähm, natürlich nicht. Wir haben 12:30 Uhr!“, würde ich antworten. „Ahh, dann bist high! Gutes Zeug da, oder?“ will Teenie Babsie wissen. Lachend schüttle ich den Kopf und verneine diese Frage. Wenn Teenie Babsie doch nur wüsste, was ich jetzt weiß...

Nun ja, einen Liter Wasser später - hilft ja meistens gegen Kopfweh - ging es weiter durch die Stadt zum Newport Beach. Hier wurden fast alle Strandszenen gedreht. Heller Sand, der Strand ist ca. fünf Kilometer lang und es reihen sich bunte, kleine Strandhäuser verschiedenster Stilrichtungen aneinander.

„Hier möchte man wohnen“, dachte ich.

Die Bademeisterhäuschen aus Holz, in denen sich „Marissa Cooper“, eine der Protagonistinnen, im Dunkeln zurückzieht, um traurig zu sein, stehen überall verteilt. Dunkel wird es hier übrigens schon um 20:00 Uhr. Natürlich wollte ich auch surfen, hatte aber leider kein Glück mit den Wellen. Das Wasser war angenehm warm, perfekt für eine kleine Auszeit und um die Seele ein wenig baumeln zu lassen.

Die Sonne ging unter und ich wollte unbedingt noch in die Berge, die man vom Strand aus sehen konnte. Da stehen sie, die großen Villen. Mit dem Auto ging es die Newport Coast entlang zu den Wohnsiedlungen. Leider konnte ich keine Siedlung besichtigen, da die Straßen mit Zäunen und einem großen Tor abgesperrt sind. Dort bekommen nur Gäste und Anwohner Zutritt. Abgeschottet in ihren Häusern mit Pools, viel Platz und nur unter sich. Mein Erwachsenen-Ich weiß heute, dass es eine der Aussagen ist, die die Serie vermitteln möchte. Glanz und Glamour, aber zu welchem Preis. Newport hat aber natürlich auch „normale“ Wohngegenden.

Die meisten Szenen der Serie wurden übrigens in den Manhattan Beach Studio gedreht. Das Haus der Familie Cohen wurde dort zum Beispiel nachgebaut. Japp, auch die Cohen-Terrasse samt leuchtend blauem Meer im Hintergrund und das Poolhaus sind Fake. Die Harbor High School ist in Wirklichkeit das katholische Mount St. Mary‘s College in Los Angeles.

Das Leben ist keine Serie

– diese Erfahrung musste ich schon vor längerer Zeit machen. Aber trotzdem hat „O.C. California“ es geschafft, dass ich seit über - „ähhm hust“ - ja ok, seit mittlerweile über 20 Jahren den Wunsch hatte, diesen Ort aufzusuchen. Es war ein wenig anders als erwartet, aber ich hatte meinen Spaß. Es war toll für mich, hier zu sein. Auch ohne Chili Fritten, mit leichten Kopfschmerzen und ohne Rausch – liebes „Teenie-Ich“, jetzt sei ganz stark: Seth Cohen (gespielt von Adam Brody) ist nicht mehr mit Summer Roberts (gespielt von Rachel Bilson) zusammen.

ABER HEY, DAS LEBEN GEHT IMMER IRGENDWIE WEITER ;)



O.C. California hautnah: Nostalgie und Realität bei meinem Kulissenbesuch



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